KLŸCK und Stadtteilsekretariat unterwegs auf der Strasse
Das Richtprojekt wurde im Frühjahr 2021 von den Planungspartnern von klybeckplus vorgestellt. Die Befragungen auf den Strassen und Plätzen des Quartiers waren Teil verschiedener Mitwirkungsgefässe, welche die Bevölkerung an der weiteren Planung des Areals einbeziehen sollte.
Bei den Befragungen stellte sich heraus, dass für viele der Befragten nicht nur der Plan etwas Neues war, sondern überhaupt die anstehende Transformation des ehemaligen Chemieareals. Es musste viel Aufklärungs arbeit geleistet werden – über die Grössenverhältnisse dieser Veränderung und die grundsätzliche Möglichkeit, auf diesen Prozess Einfluss nehmen zu können.
Die mobilen Befragungsteams waren ausgestattet mit einem überdimensionalen Plan des Stadtteils. Damit konnte die Bedeutung von klybeckplus für die angrenzenden Quartiere plastisch aufgezeigt werden, losgelöst von abstrakten Texten und Zahlen. So war es möglich, einige Teile der Bevölkerung abzuholen, die sonst kaum mit dem Richtplan in Berührung gekommen wären und für die eine Teilnahme an offiziellen Beteiligungsveranstaltungen eine zu grosse Hürde darstellt.
Diskutiert wurde immer wieder über die hohe Bebauungsdichte, die geplanten Grünflächen, ob zusätzlicher Verkehr ins Quartier kommt, wie die Investor:innen die Sanierung des ehemaligen Industriegeländes angehen wer den, die zukünftigen Wohnungspreise und sehr wichtig: Wie viele Flächen am neuen Rheinzugang wirklich öffentlich sein werden. Ältere Menschen sorgten sich um die Ent wicklung ihrer Mieten, die den beschei denen Renten entsprechen und um Orte, an denen das Kaffi noch nicht fünf Stutz kostet.
Teilweise wurden auch spezifische und fachliche Hinweise geäussert. So wurde die Forderung laut, die hohe Dichte des geplan ten Quartiers müsse kompensiert werden, indem in den Hochhäusern öffentliche Räume geschaffen werden – Orte ohne Konsumzwang – um diesen exklusiven Raum auch der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Betont wurde auch die Wichtigkeit des Schulstandorts, für die Durchmischung und Verzahnung von bestehen ‐ dem und neuen Quartier. Es erschien vielen als vorteilhaft, dass ein Schulareal auch ausserhalb der Schulzeit teilweise offen zugänglich ist. Zu reden gab ausserdem der fehlende Oberstufenstandort.
Zum Grünraum hatten mehrheitlich alle etwas zu sagen, oft sehr differenziert. Dabei ging es nicht nur um Bäume, sondern auch um durchlässige Böden, Voraussetzungen für ein gutes Stadtklima, Schutzräume, Hundefreundlichkeit etc. Auch bei der Planung von Sportplätzen hatten die Profis gute und genaue Hinweise wie sich Nutzungskonflikte vermeiden lassen können.
Derzeit werden die Befragungsbögen durch das Büro Emmenegger, das auch die Beteiligungsanlässe von Klybeckplus durch führte, ausgewertet. Die Ergebnisse werden im Herbst 2021 veröffentlicht.
Wir sind gespannt, welche Aspekte der Befragung in die Planung einfliessen. Die Planungspartner werden dies kommunizieren – und wir werden schauen und überprüfen, inwiefern diese Beteiligung Auswirkungen auf das kommende Stadtviertel haben wird.
Christoph Wüthrich und Fritz Roesli (Quartierarbeit KLŸCK)