Die Covid-19-Pandemie traf unsere Gesellschaft wie ein Blitz. Der Bund schränkte zahlreiche Grundrechte und wirtschaftliche Freiheiten ein, um die ungebremste Ausbreitung des Virus zu verhindern. Das Virus bedroht uns zwar alle, aber die gesundheitlichen und ökonomischen Auswirkungen sind längst nicht für alle Menschen gleich. In dieser Krise zeigt sich zum einen, wie wichtig ein gut entwickelter Sozialstaat und ein gutes Gesundheitssystem sind. Zum anderen wird klar, wie verheerend die Auswirkungen einer neoliberalen Austeritätspolitik viele Länder trifft. Zudem zeigt sich jetzt, dass die Politiker*innen, welche ihren Entscheiden wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde legen, statt einzig die Interessen der Wirtschaft, für die Menschen die besseren Entscheidungen getroffen haben und die Pandemie besser in den Griff bekommen. Das sollte uns auch in Zukunft eine Lehre sein, wenn es darum geht, nicht nur weitere Pandemien zu verhindern, sondern auch die noch verheerenderen Auswirkungen des Klimawandels.
Unsere Forderungen kommen aus unserer Lebenswelt. Wir wissen, dass Krise nicht gleich Krise ist. Die Pandemie hat viele Folgen. Die Grausamsten sind mehr dem neoliberalen Kapitalismus, als dem Virus geschuldet.
Gleichzeitig sehen wir auch, dass die Krise Undenkbares möglich machte. So wurde staatliche Planung zur Versorgung der Menschen salonfähig; Portugal regularisierte Geflüchtete, damit sie Zugang zur Gesundheitsversorgung haben; Spanien plant die Einführung eines Grundeinkommens; in Italien führten wilde Streiks zum temporären Ende nicht notwendiger Arbeiten. Wir sehen, dass die Wirtschaft sehr schnell umgestellt werden kann.
Diese Erfahrungen sind eine Lehre für die drohende Klimakatastrophe, die uns noch heftiger treffen wird als Covid-19.