Interpellation zur Häufigkeit der Blasenkrebserkrankungen in Riehen

Am 3. März stimmt Riehen über die Initiative «Sauberes Quellwasser für das grosse grüne Dorf» ab. Anlass zur Sorge gibt die Chemiemülldeponie Maienbühl, die dringend saniert werden müsste. Ein parlamentarischer Vorstoss zur Sanierung der Deponie scheiterte jedoch 2021 im Parlament. Aktuell ist unklar, welche Chemikalien dort lagern und ob sie bereits ins Trinkwasser gelangt sind. Darum fragt unser Einwohnerrat Mike Gosteli in einer Interpellation nach.

Geradezu exemplarisch ist in der Abstimmungsbroschüre zur Gemeindeabstimmung vom 3. März 2024 zur Initiative «Sauberes Quellwasser für das grosse grüne Dorf» zu den Prüfungen der Qualität des Brunnwassers zu lesen: «In keiner der vielen Untersuchungen [der Gemeindequellen] konnten Schadstoffe in rechtlich relevanten Konzentrationen nachgewiesen werden». Bekanntlich wird nur gefunden, wonach gesucht wird. Aufgrund der üppigen Aktenlage darf vermutet werden, dass im Maienbühl spätestens seit den 1960er Jahren auch Benzidin-Abfälle aus der Farbproduktion der Basler Chemie schlummern. Erst jüngst durften wir erfahren, dass das AUE erstmals im November 2023 (!) geplant hatte, beim Maienbühl Proben zu nehmen und sie auch auf den hochgradigen Blasenkrebserreger Benzidin zu untersuchen. Die Probenahmen konnten aber wegen zu wenig Wasser nicht durchgeführt werden und sollen in diesem Winter nachgeholt werden. D. h. wir haben keine Ahnung, ob Benzidin «in rechtlich relevanten Konzentrationen» z. B. die Vordere Auquelle belastet. Das ist beunruhigend.

Ein Indiz für oder gegen das Vorhandensein von Benzidin wäre die Blasenkrebsrate in Riehen. Ich bitte deshalb den Gemeinderat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

Ein Indiz für oder gegen das Vorhandensein von Benzidin wäre die Blasenkrebsrate in Riehen. Ich bitte deshalb den Gemeinderat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Wie viele Blasenkrebserkrankungen gab es in Riehen in den letzten zehn Jahren (jährlich in absoluten Zahlen und in Bezug auf die Bevölkerungszahl)?
  2. Wie steht Riehen in Bezug auf Blasenkrebs im Vergleich mit anderen Gemeinden da?
  3. Falls der Gemeinderat die Fragen 1. und 2. nicht beantworten kann: Ist er bereit, sich darum zu bemühen, Antworten einzuholen?
  4. Wenn in einer Probe aus dem Abstrom des Maienbühls der Blasenkrebserreger Benzidin gefunden würde, hätte dies einen Einfluss auf die gemeinderätliche Bewertung der Deponie Maienbühl?

Ich bedanke mich für die gewissenhafte Beantwortung meiner Fragen.

Mike Gosteli