Energierichtplan: Richtige Richtung, viel zu langsames Tempo

„Um die Klimakatastrophe zu verhindern, muss Basel-Stadt bis 2030 netto Null schaffen. Wenn wir das nicht schaffen, kommt es mit grosser Wahrscheinlichkeit zum Erreichen von unumkehrbaren Kipppunkten. Der Ausstieg aus den fossilen Energien muss deshalb unbedingt schneller und entschiedener vorangetrieben werden,“ erklärt Tonja Zürcher, Grossrätin BastA!
BastA! begrüsst den Zubau der Nah- und Fernwärme und die schrittweise Stilllegung des Niederdruck-Gasnetzes. Damit der Umstieg für Mieter*innen und Eigenheimbesitzer*innen finanziell tragbar abläuft, braucht es weiterhin grosszügige Förderbeiträge und weitere flankierende Massnahmen. Das Lösen der Klimakrise ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ist daher über staatliche Beiträge zu finanzieren.
Kritisch merkt BastA! zudem an, dass die Umsetzung der Klimaziele als Gesamtkonzept gedacht werden muss. «Der Teilrichtplan «Energie» sollte alle Sektoren wie Gebäude, Industrie und Verkehr einschliessen, da diese gekoppelt sind und in Zukunft nur miteinander behandelt werden können. So werden z.B. Wärmepumpen und Elektromobilität eher zu einer Zunahme des Stromverbrauchs führen, der aber im Prinzip erneuerbar gedeckt werden kann. Dies ist überhaupt nicht berücksichtigt», kritisiert Felix Güthe
Zudem fehlt eine Auseinandersetzung mit einer saisonalen Energiespeicherung, die unter fossil-freien Bedingungen gewährleistet werden kann und muss.
Die Klimaziele von 1 Tonne CO2 pro Person bis 2050 entsprechen nicht mehr der heutigen Herausforderung. Mittlerweile hat sogar der Bundesrat das Ziel netto Null für 2050 verschärft.
Wir verlangen klimagerechte Energieziele, die berücksichtigen, dass die Schweiz seit langem auf Kosten anderer Weltregionen übermässig Treibhausgase ausstösst. Für eine wohlhabende Stadt wie Basel ist ein Ausstieg aus den fossilen Energien bis 2030 möglich und muss daher auch erreicht werden.