Checks sind unnötig und teuer, kosten viel Zeit und Energie aber der Mehrwert bleibt aus

Beatrice Messerli, Gross- und Erziehungsrätin, zur aktuellen Diskussion um die Schulchecks

In der Jahresversammlung der KSBS (Kantonale Schulkonferenz Basel Stadt) vom letzten Frühjahr wurde eine Resolution verabschiedet, die die ersatzlose Streichung der mit Harmos eingeführten vierkantonalen Leistungschecks in der dritten und sechsten Klasse der Primarschule (P3/P6/) und der zweiten und dritten Klasse der Sekundarschule S2/S3 verlangte. 1818 der anwesenden Lehrpersonen stimmten der Resolution zu und nur 127 Lehrpersonen lehnten sie ab.

Der Auftrag an das Erziehungsdepartement war klar, die Lehrpersonen wollen diese Checks nicht.
Mit der letzte Woche verschickten Medienmitteilung, gibt das Erziehungsdepartement seiner Hoffnung Ausdruck, mit der Streichung des Checks S3 in diesem Jahr (2018) sei der Resolution Genüge getan. Davon kann keine Rede sein.

Bereits die in der damaligen Orientierungsschule eingeführten OA (Orientierungsarbeiten) wurden heftig kritisiert, denn die Ergebnisse brachten keine neuen Erkenntnisse. Dass Schulhäuser mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit einem Migrationshintergrund schlechtere Ergebnisse in Deutsch haben - hätte man auch ohne die Orientierungsarbeiten wissen können.

Eine Schule, die integrativ sein will, muss auf solche Tests verzichten, denn externe Leistungschecks bringen weder den Lehrpersonen noch den Schülerinnen und Schüler einen Nutzen und haben im Gegenteil eine demotivierende Wirkung auf leistungsschwache Klassen und SchülerInnen. Genau diese optimal zu fördern, muss allerdings unser Anliegen sein. Durch die Organisationsform der Checks gehen den Lehrpersonen und den SchülerInnen Stunden, Zeit und Energie verloren. Sie bringen den Lernrhythmus durcheinander und haben keinerlei positiven Effekt auf den Schulalltag.

Im Resolutionstext wurde ausserdem vor der Gefahr des „teaching to the test“ und des unsinnigen Rankings innerhalb der Klassen, in den Schulhäusern, zwischen den Standorten und den Kantonen gewarnt.

Zu Recht, denn die Schlagzeile der BaZ am 28.02.2014 lautete "Basler Schüler schneiden in Mathe und Deutsch schlecht ab". Dies obwohl die Departemente der vier Kantone die Möglichkeit eines Rankings immer verneint hatten.

Wir wollen diese Checks nicht und glauben, dass die Lehrpersonen durchaus in der Lage sind, die ihnen anvertrauten Kinder zu fördern, Förderpläne zu erstellen und ausserdem bereits genügend Förderinstrumente zur Verfügung haben, ihren Unterricht und die Förderung der Kinder optimal zu planen.