Zwischen Ausbeutung und neoliberaler Ignoranz
In Basel ansässige multinationale Firmen wie Syngenta, Novartis und Roche nutzen die Not der Bevölkerung und schwache rechtsstaatliche Gegebenheiten in anderen Ländern zur Maximierung ihres Profits und schrecken auch nicht vor Verbrechen zurück.
So testeten Novartis und Roche in Indien Medikamente an Babys. Syngenta wurde gar in Brasilien für die Ermordung eines Bauern und Aktivisten verurteilt.
„Diese rücksichtslosen Praxen werden in der Basler Politik nicht diskutiert, obwohl wir als Standort des Hauptsitzes eine Verantwortung tragen,“ erklärt Tonja Zürcher. Damit greift sie nicht nur das Schweigen der aktuellen Regierung auf, sondern auch die Haltung des ehemaligen Regierungspräsidenten Guy Morin an, der 2015 an einem Podiumsgespräch mit Syngenta an die Toleranz der Basler Bevölkerung appellierte, weil man mit den Schattenseiten der Chemiekonzerne leben müsse.
„Die Haltung, ‘wegzuschauen, um nicht zu vergraulen’ ist ignorant, fahrlässig und egoistisch,“ fasst Tonja Zürcher ihre Kritik zusammen. Daher fordert sie in ihrem Anzug ein Ende der „ignorance unlimited“ und fordert die Regierung auf, sich zu den Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen zu äussern und zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt die Bevölkerung über die teils blutigen Steuereinnahmen Basels zu informieren.