Ziellose Mobilitätsstrategie ignoriert beschlossenen Paradigmenwechsel

Die von der Regierung vorgelegte Mobilitätsstrategie verpasst es, den Verkehr flächeneffizient, ressourcenschonend, klimaneutral und umweltfreundlich zu gestalten. BastA! fordert, dass der von der Bevölkerung beschlossene Paradigmenwechsel umgesetzt und der Verkehr bis 2030 klimaneutral wird. Dafür braucht es eine grundlegende Überarbeitung der Mobilitätsstrategie.

Beschlossenen Paradigmenwechsel umsetzen

Mit Paradigmenwechsel vom 9. Februar 2020 hat die Basler Bevölkerung unmissverständlich festgehalten, dass der Verkehr in Zukunft flächeneffizient, ressourcenschonend, klimaneutral und umweltfreundlich werden muss. Wie in der Mobilitätsstrategie selbst dargelegt wird, gehört der Autoverkehr nicht zum zukunftsfähigen Mobilitätsmix, da er selbst in Form von E-Autos die Umwelt deutlich stärker belastet als ÖV, Fuss- und Veloverkehr und nicht flächeneffizient ist. Zur Umsetzung des beschlossenen Paradigmenwechsels fordert BastA! deshalb eine generelle Priorisierung von ÖV, Fuss- und Veloverkehr gegenüber motorisiertem Güter- und Individualverkehr.

Netto Null bis 2030

Die Regierung drückt sich in der Mobilitätsstrategie um überprüfbare Ziele. BastA! fordert deshalb die Aufnahme folgender Ziele bis 2030:

  • Klimaneutralität im Verkehr
  • Verbesserung des Modal Splits: ÖV mind. 40%, Fussverkehr mind. 30%, Veloverkehr mind. 25%
  • Reduktion der Flächen für den Autoverkehr um mindestens 10%

Christian Fässler, Mitglied der BastA!-Arbeitsgruppe Mobilität, erklärt:
 «Die Reduktion des Autoverkehrs ist entscheidend, um Platz zu schaffen für klimafreundlichen Verkehr, Grünflächen und Begegnungsorte.»

Quartierblocks als Gamechanger

Was Barcelona mit den Superblocks erfolgreich vorzeigt, soll auch für Basel zum «Gamechanger» werden: Die Entwicklung von Quartierblocks ohne Durchgangsverkehr in allen Quartieren. Innerhalb dieser Quartierblocks sind die Strassen soweit wie möglich autofrei und als Begegnungszonen gestaltet. Auf den Strassen um die Quartierblocks gilt generell Tempo 30.

BastA! Co-Präsidentin Sina Deiss hält fest:
 «Transformationsareale sollen ab jetzt nach diesem Prinzip der Quartierblocks entwickelt und die Strassenräume bestehender Quartiere innert 10 Jahren umgestaltet werden.»

Weitere griffige Massnahmen

Für Flächeneffizienz, ressourcenschonend, klimaneutral und umweltfreundlich muss die Mobilitätsstrategie um griffige Massnahmen ergänzt werden. Die Verbesserung der Infrastruktur für Fussgänger*innen, Velofahrende, Tram und Bus ist zügig umzusetzen. Dazu ist ein Netz zusammenhängender Velo-Vorzugsrouten von 50km Länge realisieren, die Umsetzung des Tram 30 über den Cityring sofort anzugehen und allen Bewohner*innen von Basel-Stadt ein gratis U-Abo zur Verfügung zu stellen.

BastA! lehnt den Ausbau der Strassenkapazität für Autoverkehr ab. Strassenprojekte wie ZUBA und Rheintunnel sind zu stoppen. Zudem ist auf die Förderung des motorisierten Individualverkehrs durch Subventionen von Parkhäusern, E-Autos oder die Verbilligung von Parkkarten zu verzichten.