Vernehmlassung zum kantonalen Jagdgesetz

«Leider gingen im kantonalen Jagdgesetz viele wichtige Themen verloren. So wurde auch das Thema Bleimunition nicht aufgenommen, obwohl Tausende Vögel jährlich an Bleivergiftung sterben.» Brigitta Gerber

Auszug aus den Schlussbemerkungen:

Die Bedürfnisse des Kantons Basel-Stadt mit seinen Naherholungsgebieten für eine wachsende Stadtbevölkerung sind anders als die von Basel-Land. Die Stadt könnte ein echtes Biodiversitäts- und Wildtiermanagement brauchen, das Land ist scheinbar noch in seinen Traditionen verwurzelt. Dies zeigt sich gerade in den letzten Monaten mit den Diskussionen um den Friedhof Hörnli und seiner Wildtierpopulation. Die Stadtbevölkerung ist bereit für einen versöhnlichen Umgang mit der Natur. Die Unterscheidung zwischen Schädlingen und Nützlingen wie auf dem Lande hat sich hier überlebt. Wir sind deshalb gegen eine Vermischung der Aufgaben wie es das vorliegende Gesetz vorschlägt und würden eine kantonale Handhabung zum jetzigen Zeitpunkt begrüssen.

Anstatt auf die Bedürfnisse des Landkantons einzugehen, sollte viel mehr aus den Erfahrungen des anderen Stadtkantons, Genf, gelernt werden. Basta! wünscht sich hier einen intensiven Austausch mit dem Kanton Genf. Aus den Erfahrungen dieses Kantons wäre ersichtlich, dass zu regulatorischen Zwecken nur die Jagd auf die Wildschweine zu verantworten ist. Alle anderen Tiere regulieren sich selber. Wir halten es deshalb für sinnvoll die jagdbaren Arten massiv einzugrenzen und im Gesetz auch verbindlich zu erwähnen. Die Fuchsjagd muss analog Luxembourg und Genf völlig verboten werden.

Leider wurde auch das Thema der Bleimunition nicht aufgenommen, obwohl nachweislich Millionen von Vögeln und Beutegreifern jährlich an Bleivergiftung sterben. Dies über die Nahrungsaufnahme an verendeten Tiere, welche erst später (nach der Jagd) an ihren Verletzungen erlagen. Die EU ist daran ein solches Gesetz zu erarbeiten. Viele Gebiete (Kalifornien war hier Pionier) setzen schon seit Jahrzehnten auf diese Handhabung. Basel mit nur stadtnahen Wäldern sollte diesem Umstand unbedingt Rechnung tragen. Abgesehen davon wäre auch das Wildschweinfleisch für den Menschen gesünder, wenn es durch bleifreie Munition erlegt würde.