Mit Essen spielt man nicht!

Die Spekulation mit Nahrungsmitteln ist eine der schlimmsten Formen der Profitmacherei. Finanzinstitute machen Profite aus steigenden Lebensmittelpreisen, während Millionen von Menschen in Hunger und Armut gedrängt werden. Die Spekulationsstopp-Initiative fordert darum ein Verbot der Nahrungsmittelspekulation.

In den Jahren 2007 und 2008 stiegen die Nahrungsmittelpreise derart rasant an, dass es in vielen Ländern zu extremen Hungerkatastrophen kam, die Millionen von Menschen das Leben gekostet haben. Der Zeitpunkt war nicht zufällig; Kurz zuvor ist die Immobilienblase geplatzt und die verunsicherten Banken flohen in sichere Anlagen, Rohstoffe waren eine davon. Innert kürzester Zeit wurden Milliarden im Rohstoffmarkt angelegt und die Preise stiegen entsprechend an. Dies hat international scharfe Kritik nach sich gezogen. In Europa und in den USA wurden Positionslimits, also eine Obergrenze für die Spekuation, eingeführt. In der Schweiz ist bis heute noch nichts in diese Richtung passiert.

Die Schweiz spielt eine bedeutende Rolle in der Welt der Finanzspekulation. Zwar sind die grössten Börsen für Agrarrohstoffe nicht in der Schweiz angesiedelt, aber als internationaler Finanzstandort und Heimat diverser Rohstoffhändler sind die relevanten Akteure in der Schweiz. Die Nahrungsmittelspekulation kann man nur global bekämpfen, genau deshalb ist die Initiative gegen Nahrungsmittelspekulation so wichtig;

Die Schweiz muss diese Lücke schliessen, oder sie droht einmal mehr zur Regulierungsoase für Spekulanten zu werden.

Die Schweiz darf dieser Tragödie nicht länger zusehen. Die Rohstoffmärkte sind für die Finanzakteure immer dann interessant wenn die Preise ohnehin schon steigen. Die zusätzlichen Milliarden die dann spekuliert werden führen immer wieder zu Preisblasen. Hier merken wir davon eher wenig, aber Menschen in Entwicklungsländern, welche bis zu 80 Prozent ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben, werden schon bei kleineren Preisausschlägen in Hunger und Armut gedrängt. Die Ärmsten trifft es am härtesten. Sie können in Zeiten hoher Preise nicht einfach darauf verzichten Nahrungsmittel zu kaufen, und letztlich zahlen sie mit den hohen Preisen auch die Profite des Finanzsektors. Eine krassere Umverteilung ist kaum denkbar. Schätzungen zu Folge führt ein Preisanstieg von einem Prozent zu 16 Millionen zusätzlichen Hungernden. Das ist ein Risiko das man einfach nicht in Kauf nehmen darf.

Schon als Kinder haben wir gelernt: Mit Essen spielt man nicht! Dies scheint für den Finanzsektor allerdings nicht zu gelten. Am 28. Februar können wir das ändern und mit einem JA zur Spekulationsstopp-Initiative die schädliche Finanzspekulation mit Lebensmitteln endlich verbieten!