Medienkonferenz: Nein zum Parkkarten-Dumping

Parolen, Umwelt, Verkehr, Wohnen und Stadtentwicklung

Für mehr Begegnungsraum statt Blechkolonnen!

Es ist ein bekannter Faktor, dass die Lebensqualität in Städten steigt, wenn öffentlicher Raum gerecht verteilt ist. Bereits heute entspricht die Fläche der Autoparkplätze auf öffentlichem Grund in Basel rund 48 Fussballfelder. Diese ineffiziente Flächennutzung steht entgegen einer nachhaltigen und attraktiven Stadtgestaltung, denn im Durchschnitt steht ein Auto 96% der Zeit ungenützt auf einem Parkplatz. Stellen Sie sich vor, dieser Platz würde den Menschen, Fahrräder oder für mehr Bäume zur Verfügung stehen.

Die Initiative will nicht nur die Parkgebühren senken, sondern auch noch mehr Parkplätze schaffen. Aus sozioökonomischer Sicht ist es kaum zu vertreten, dass auf Kosten des öffentlichen Raumes Parkplätze zu Dumpingpreisen angeboten werden, ja geradezu verscherbelt wird. Bereits die jetzigen Parkgebühren bilden den Wert des öffentlichen Raumes nicht angemessen ab. Besonders stossend daran ist, dass mit der Ausweitung der Parkplätze öffentlicher Raum von Autos quasi privatisiert wird und so nur von wenigen statt von vielen genutzt werden kann.

Gerade Corona hat noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig und begehrt öffentliche Plätze sind. Sie sind Orte der Begegnung, die Erweiterung des Wohnzimmers. Öffentliche Plätze in Basel sollen attraktiv und für alle nutzbar sein, mit einer tollen und vielfältigen Beizenkultur, mehr Grünflächen etc. statt Blechkolonnen, um nur zwei Beispiele zu nennen. Um die Lebensqualität in den Quartierstrassen zu erhöhen, gilt es also nicht mehr Parkplätze zu bauen.

Eine lebendige Stadt braucht mehr öffentlichen Raum und nicht mehr platzfressende Parkplätze!

Sina Deiss

 

 

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