Mahnwache für einen gerechten Frieden in Israel/Palästina

Der Angriff der Hamas und des islamischen Djihad auf israelische Zivilist*innen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Er wird sich im kollektiven Gedächtnis der jüdischen Bevölkerung einbrennen und alle Ängste aufgrund jahrhundertelanger Ausschluss- und Auslöschungserfahrungen von jüdischen Personen neu nähren. Auch die Situation der Palästinenser*innen hat einen nie gekannten Grad an Ausweglosigkeit erreicht. Die Eskalation der Gewalt beschleunigt die gegenseitige Entmenschlichung, die vor Europa nicht halt macht.
Die aktuellen Geschehnisse können nicht ahistorisch betrachtet werden. Schlüsselereignisse wie die grausame Verfolgung von Juden in Europa, der Shoa, der Gründung des Staates Israel, der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung, der arabischen Kriege gegen Israel, der Besetzung palästinensischen Gebiets, der Siedlungspolitik Israels, dem Wahlsieg der Hamas 2006 und der zunehmend rechtsextremen Ausrichtung der israelischen Regierung und weitere müssen für die Einordnung der aktuellen Ereignisse herangezogen werden.
Jedes Opfer, sei es in Palästina oder Israel, ist eines zu viel. Die betroffenen Menschen, ihre Familien, Freund*innen und Bekannte, leiden unter den Folgen. Wir stellen uns daher gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit. Die Mobilisierung dieses Kriegs nährt Antisemitismus und islambezogenen
Rassismus.
Es braucht die gegenseitige Anerkennung der israelisch-jüdischen und der palästinensisch-arabischen Bevölkerungsgruppen und Ihrer Leidensgeschichten. Auf dieser Basis kann im Dialog auf Augenhöhe eine Konfliktlösung in der Perspektive eines gerechten und dauerhaften Friedens entwickelt werden.
Wir fordern ein Recht auf Rechte für alle Menschen in Israel und Palästina, in welchen staatlichen Formen auch immer. Ansonsten wird es kein Ende der Gewalt und damit auch keine Sicherheit für Israelis wie Palästinenser*innen geben. Unsere Solidarität gilt der Zivilbevölkerung und den
Menschen auf beiden Seiten, die für Demokratie und einen gerechten Frieden einstehen.
Stopp der Gewalt! Für einen gerechten und dauerhaften Frieden!
Kodex
Die Kundgebung wird von diversen NGO's und Parteien getragen. Wir fordern Respekt und Toleranz. Jegliche Form von Hasspropaganda, Rassismus, Islamophobie und Antisemitismus wird nicht toleriert. Ausser Peace-Fahnen werden keine Flaggen geduldet. Auch eigene Plakate sind nicht erlaubt. Wir rufen stattdessen dazu auf, eine Kerze mitzunehmen.