Interpellation von Beatrice Messerli zur Situation von Jugendlichen mit Long Covid

Es ist seit längerem bekannt, dass Erwachsene nach einer Covid Erkrankung an Long Covid leiden und über längere Zeit in ihrer Mobilität und ihren geistigen Fähigkeiten sehr eingeschränkt sein können. Als Long Covid werden Symptome bezeichnet, die nach einer bestätigten oder vermuteten Covid-Infektion mehr als 3 Monate andauern und nicht anderweitig erklärbar sind. Dazu gehören Müdigkeit, Erschöpfung, Denk-, Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Temperaturschwankungen/ Fieberschübe.

Nun zeigt eine Studie aus Genf mit verlässlichen Zahlen, dass auch Jugendliche von Long Covid betroffen sein können. Die Studie zeigt, dass Jugendliche/Teenager im Alter ab 12 Jahren ein ungefähr gleich hohes Risiko haben an Long Covid zu erkranken wie Erwachsene. Kinder unter 12 Jahren erkranken laut dieser Studie sehr viel seltener.

Betroffene Jugendliche sind jedoch über mehrere Monate nicht in der Lage, den Schulunterricht regelmässig zu besuchen oder sind durch die Krankheit eingeschränkt und können dem Unterricht nur bedingt folgen. Einzelunterricht zu Hause oder spezielle Unterrichtsformen in der Schule könnten das Elternhaus und Familie stark entlasten und würde den Jugendlichen die Möglichkeit bieten, einen Teil des Schulstoffs trotz allem mitzubekommen. Anscheinend gibt es Kantone, die Eltern zusätzlich entlasten, indem z.B. Fahrkosten von und zur Schule übernommen werden.

Bezugnehmend auf die geschilderten Problemstellungen, bitte ich die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Gibt es verlässliche Zahlen wie viele Kinder und Jugendliche im Kanton Basel-Stadt von Long Covid betroffen sind?
  2. Sind dem Erziehungs- und/oder Gesundheitsdepartement Fälle jugendlicher Long Covid Patientinnen oder Patienten bekannt und wenn ja, in welcher Höhe bewegen sich die Zahlen? Wenn nein, ist eine Studie geplant oder mindestens eine Erfassung von Long Covid Erkrankungen bei Jugendlichen im Kanton Basel-Stadt?
  3. Welche Hilfestellungen und Unterstützungen bei bis jetzt bekannten Fällen werden vom Kanton zur Verfügung gestellt?
  4. Gibt es für betroffene Jugendliche eine spezifische Long Covid Beratungsstelle oder Sprechstunde und falls es ein dieses Angebot nicht gibt, ist ein solches Angebot in Planung?
  5. Unter welchen Bedingungen könnten Eltern von zusätzlichen Transportfahrten in die Schulen finanziell vom Kanton entlastet werden?
  6. Unter welchen Bedingungen könnte Einzelunterricht zu Hause oder spezielle Unterrichtsformen für betroffene Kinder und Jugendliche vom Kanton angeboten und finanziert werden?

 

Beatrice Messerli (42)