Chemiemüll im Klybeck

BastA! fordert intensive Überwachung der bewohnten Gebiete sowie umfassende Sanierung vor weiterer Planung und Bebauung!

Mit dem heute veröffentlichten Bericht geben die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz einen guten Überblick über die Faktenlage betreffend die Belastung des ehemaligen Chemiegeländes im Klybeck, auf dem ein neuer Stadtteil entstehen soll.

Der Bericht ist in hohem Masse besorgniserregend, spricht er doch von rund 2'000 verschiedenen zum Teil sehr gesundheitsschädlichen Substanzen, die in den über 100 Jahren chemischer Produktion in die Umwelt gelangten. Die Studie der AefU zeigt deutlich, dass die ehemaligen Chemieareale stark verschmutzt sind, zudem zeigt der Bericht auch auf, dass die aufgrund historischer Dokumente naheliegende Kontaminierung des Bodens, nie systematisch und umfassend untersucht worden ist. Dies gilt sowohl für das Gebiet des geplanten neuen Stadtteils als auch für die Klybeckinsel, das dicht besiedelte Klybeckquartier und insbesondere für den Kinderspielplatz Ackermätteli.

Die aktuelle Studie der AefU lässt das AUE einmal mehr schlecht dastehen. Die in der Studie erwähnten undichten Kanäle und die DNAPL-Tümpel im Untergrund des Areals der ehemaligen Ciba Geigy klingen auch für Laien sehr beunruhigend. Was das AUE bis jetzt diesbezüglich unternommen hat genügt definitiv nicht.
Bedenken über die Belastung des Kinderspielplatzes Ackermätteli, die von besorgten AnwohnerInnen, Lehrpersonen des Schulhauses Ackermätteli und von Greenpeace Basel geäussert wurden, versuchte das AUE mit nachweislich falschen Aussagen unter den Tisch zu wischen, kritische Stimmen wurden diskreditiert, Ängste von Lehrpersonen und Eltern wurden nicht ernst genommen.

BastA! fordert den Regierungsrat auf, dafür zu sorgen, dass die Belastungssituation in den betroffenen Gebieten – ob bewohnt oder erst als Wohnquartier in Planung – umfassend analysiert wird. Für die schon bewohnten Gebiete müssen diese Analysen in regelmässigen Abständen durchgeführt werden, um allfällige kritische Entwicklungen rechtzeitig festzustellen und gegebenenfalls Massnahmen zum Schutz der BewohnerInnen ergreifen zu können. Für die noch in Planung befindlichen Gebiete (Klybeckplus und Klybeckinsel) muss es unbedingt heissen: zuerst sanieren, dann weiterplanen und bebauen!

Vom AUE fordert BastA!, dass es die durch die Studie der AefU bekannt gewordenen Wissenslücken über die Belastung des Klybecks so rasch als möglich schliesst. Nach Meinung von BastA!, soll sich das AUE im Sinne der Bevölkerung kritisch zu den Belastungen durch Chemieabfälle verhalten, die belasteten Gebiete gründlich und regelmässig überprüfen und die Ängste der BewohnerInnen ernst nehmen, anstatt reflexartig zu beschwichtigen und die Situation schön zu reden.