Sommerlochblüten

Das Sommerloch beflügelt die Wahlstrategen aller Couleur. Sie benutzen diese ereignisarme Zeit, um ihre Partei mit abstrusen Ideen in die Schlagzeilen zu bringen.

SP-Grossrätin Tanja Soland beispielsweise regt in einem parlamentarischen Vorstoss die Einrichtung eines Hundeparks auf dem Marktplatz an. Dort sollen sich künftig Dobermann und Rehpinscher friedlich beschnüffeln und so das urbane Lebensgefühl steigern.

Während die SP auf den Hund gekommen ist, zielt die SVP einmal mehr auf sogenannte Randständige. Diese sollen vom Centralbahnplatz verschwinden. Art-Besucherinnen und –Besucher könnte ja der Anblick der zugegebenermassen manchmal traurigen Gestalten an Picassos Absinthtrinkerin erinnern.  Und das darf nicht sein, dass das Leben die Kunst imitiert. Von einer Partei, die selber  ganz am rechten Rand steht, hätte man allerdings etwas mehr Sympathie für Randständige erwartet.

Um beiden Anliegen gerecht zu werden, schlage ich vor: Die Bahnhofhalle wird zu einem Treffpunkt für Hündeler umfunktioniert, und auf dem Marktplatz entsteht ein Park für Randständige, mit einem Brunnen in der Mitte, aus dem Schnaps sprudelt. Dort könnten sich dann auch Ratsmitglieder der SP und der SVP bedienen. So würde für alle klar, wes Geistes Kind deren Ideen sind.

Fussballfieber

Die europaweite Sympathiewelle für das isländische Fussballteam markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit. Noch nie haben sich so viele Männer freiwillig Hörner aufgesetzt.