Klimastrategie des Regierungsrats: Zu zögerlich und technologiegläubig

Die Klimastrategie des Regierungsrats ist in vielen Bereichen richtig, aber zu zögerlich. BastA! fordert, dass die Senkung der Emissionen schneller und stärker vorangetrieben wird. Entscheidend ist nicht nur, wann der Kanton klimaneutral ist, sondern auch, wie viele Emissionen er bis dann noch ausstösst.

CCS-Strategie ist riskant

Der Regierungsrat setzt sehr stark auf das Abscheiden und Einlagern von CO2 (CCS-Anlage bei der KVA), was einerseits sehr teuer und andererseits technisch noch nicht ausgereift ist. Hinzu kommt, dass diese erst im letzten Jahr installiert werden soll. Mit nur einer technisch anspruchsvollen Massnahme für negative Emissionen (NET) ist die Strategie des Regierungsrats sehr riskant. Es müssen zwingend auch alternative Wege für NET angeschaut und projektiert werden. Insbesondere die Speicherung des abgetrennten Kohlenstoffs braucht eine langfristige Planung und eine frühzeitige finanzielle Sicherung

Klimaschutz und Wohnschutz gehen Hand in Hand

Wir begrüssen, dass der Regierungsrat in der Klimastrategie auch den Baubereich mit einschliesst und damit die Reduktion der grauen Emissionen insbesondere aus der Beton- und Stahlproduktion zum Ziel setzt. Nun müssen rasch verbindliche und strenge Grenzwerte für Neubauten beschlossen und der Schutz bestehender Bauten gestärkt werden. Das nützt dem Klimaschutz und dem Wohnschutz.

Verkehrswende statt nur Antriebswende

Leider setzt der Regierungsrat bei der Mobilität primär auf die Elektrifizierung. BastA! fordert stattdessen eine echte Verkehrswende statt nur eine technische Antriebswende. Der einseitige Fokus auf die Elektrifizierung ist ein grosser Risikofaktor für die Strategie, weil der Kanton die Zielerreichung damit von Entscheidungen auf Bundesebene abhängig macht. Zudem haben auch die Herstellung des Fahrzeugs und der Batterie elektrisch angetriebener Fahrzeuge schädliche Umweltauswirkungen und die Zerstörung von Lebensräumen im globalen Süden, insbesondere durch den Lithiumabbau.

Nicht zuletzt ist der Fokus auf die Antriebswende eine verpasste Chance für die Umgestaltung des Strassenraums, der die Menschen ins Zentrum stellt. BastA! fordert den Regierungsrat auf, bei der Erarbeitung der Massnahmen, die Chancen der Verkehrswende für die Lebensqualität zu nutzen. Mehr Platz für Begegnungen und Bäume, weniger Lärm und Unfälle. BastA! unterstützt deshalb die beiden Stadtklima-Initiativen, die am 26. November zur Abstimmung kommen.

Gobale Verantwortung wahrnehmen

Nicht im Blick hat die Strategie die globalen Auswirkungen der Klimakrise und der Emissionen aus Basel-Stadt. BastA! erwartet, dass sich der Kanton Basel-Stadt substanziell an der Förderung von Klima-Resilienzmassnahmen im globalen Süden beteiligt, damit nicht noch mehr Menschen ihr Zuhause verlieren.