Ja zur Trinkgeld-Initiative

Am 29. November stimmen wir über die unformulierte «Trinkgeld-Initiative» ab. Diese will künftig mindestens 5% des ordentlichen kantonalen Kulturbudgets für die «aktive Basler Jugendkultur (auch Alternativ-, Pop-, Club- oder Subkultur) in allen Sparten» verwenden.

Grundsätzlich ein sympathisches Anliegen. Durch die Unterscheidung in Jugend- und Hochkultur schafft die Initiative jedoch einen Graben, der für die Basler Kulturszene nicht förderlich ist.
Ausserdem wurde das «unformuliert» etwas zu wörtlich genommen. Was mit den Begriffen Jugend,  Alternativ-, Pop-, Club- oder Subkultur gemeint ist, wird bewusst offen gelassen, heisst es im Argumentarium. Mit dieser Initiative stimmen wir also gewissermassen über eine «Katze im Sack» ab. Zählt die freie Theaterszene oder die bildende Kunst für den Grossen Rat bei der Umsetzung zum Beispiel zur Subkultur? Ist Jugendkultur nur das, was von Jugendlichen in Eigeninitiative geschaffen wurde, oder zählen (für die Nachwuchsförderung wichtige) Institutionen wie das Junge Theater Basel auch dazu? Und reichen 5% des Kulturbudgets, wenn all diese zur Zeit unterfinanzierten Bereiche mitgedacht werden?
Langfristig brauchen wir keine Spaltung in Hoch- und Jugendkultur (egal wie der Grosse Rat diese Begriffe definiert). Langfristig brauchen wir eine Kulturpolitik, die alle Sparten und alle Bereiche mitdenkt, die kreative Freiräume für alle schafft und die die Kulturschaffenden einbindet. Dazu gehört auch die Jugendkultur, die einen festen Platz in den Budgets erhalten soll.
Kurzfristig ist diese Initiative aber ein Zeichen an die freien Kulturschaffenden, dass sie in der aktuellen Corona-Krise nicht vergessen gehen. Und ein Statement, dass Kultur in Basel wichtig ist. Diese Initiative ist ein Schritt in die richtige Richtung, bei entsprechender Umsetzung im Grossen Rat.
Darum empfiehlt BastA! ein Ja zur Trinkgeld-Initiative und wird sich im Grossen Rat für eine griffige Umsetzung einsetzen.

Kasimir Krneta, Koordination BastA!