Im Westen viel Neues
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Viel Verkehr für wenige
Noch in den 50er Jahren verstand man unter „Aufwertung“ eines Quartiers in erster Linie die Ausweitung des Strassennetzes für Autos. Mit dem Ergebnis, dass vor allem im Westen durch den Autobahnanschluss verkehrsreiche Strassen und Plätze entstanden. Seit längerem gibt es ein Umdenken und Nachdenken darüber, wie viel Auto in einer Stadt sinnvoll ist. Erste Massnahmen in diese Richtung wurden bereits ergriffen, die Umsetzung geht aber nur zäh voran. Beispielsweise ist die Verkehrsführung am Voltaplatz ein Hohn für den Langsamverkehr.
Hier braucht es dringend nachhaltige Lösungen, die eine umweltfreundliche Mobilität, zu Fuss und mit dem Velo, in Kombination mit einem gut ausgebauten ÖV, zulässt. Es braucht mehr autofreie Strassen, damit Begegnungszonen entstehen können. Es braucht aber auch mehr 30er Zonen überall dort, wo Schulwege durchführen. Nicht nur der Bodenverkehr beschäftigt den Westen. Die Belastungsgrenze des Fluglärms für die Anwohnenden im NeubadQuartier und Agglomeration ist längstens erreicht. Es braucht eine konsequente Nachtflugsperre, wie dies bereits in Kloten der Fall ist.
Viel Wohnraum für alle
Dass sich das St. Johann in den letzten Jahren als zahlbare und beliebte Wohngegend für junge Menschen und Familien etablieren konnte, zeigt sich daran, dass die Schulinfrastruktur wiederholt ausgebaut werden musste. Doch noch immer gibt es im Westen zu wenig Turnhallen und Hallenbäder für den Schul und Vereinssport. Dringender Handlungsbedarf besteht auch bei Neu und Umbauten, die in erster Linie teureren Wohnraum schaffen und langfristig zur Verdrängung der bisherigen Quartierbevölkerung, vor allem Familien, führt. Bezahlbare Wohnungen für wenig Verdiendende sucht man auch im Bachletten vergebens. Es braucht mehr gemeinnützigen und genossenschaftlichen Wohnungsbau im Westen und Massnahmen zum Schutz von günstigem Wohnraum. Auch für mehr Diversität und Durchmischung.
Viel Mitbestimmung bei städtebaulichen Entwicklungen
Nebst bezahlbarem Wohnraum beschäftigt den Westen die Sorgfalt bei den städtebaulichen Entwicklungen. Kalte Betonwüsten wie der Vogesenplatz oder Rütimeyerplatz, die nur dank des Wochenmarktes nicht vollständig charmelos und tot wirken, sollen zukünftig nicht das Bild im Westen prägen. Wir brauchen weniger versiegelte und dafür mehr naturnahe Grünflächen, um die Klimaerhitzung zumindest ein bisschen abzufangen für die städtische Bevölkerung. Neue Parkings (wie dasjenige unter der Tschudimatte) lehnen wir aus diesem Grund entschieden ab. Wir wollen lebendige und grüne Gemeinschaftsflächen, denn nur eine tote Stadt ist grau. Dafür braucht es den stärkeren Einbezug der Bevölkerung bei der Gestaltung von öffentlichen Plätzen.
Und was gehört eben auch zu einem lebendigen und wohnenswerten Quartier, das an Frankreich angrenzt? Genau, mehr Zusammenarbeit über die Grenze hinweg, um genannte Probleme wie Fluglärm, Verkehrsachsen, Freizeitgärten etc. gemeinsam anzugehen und offene Grenzen und Verständigung voranzutreiben.
Sina Deiss, Co-Präsidentin BastA!, Grossratskandidatin in Grossbasel West