Familiengärten schützen

  • In nur acht Jahren wurden 1‘021 Familiengärten aufgehoben und zerstört – fast ein Fünftel aller Gärten! Das neue Freizeitgartengesetz verschlechtert den Kündigungsschutz für Pächter*innen weiter und erleichtert dadurch die Aufhebung von Familiengartenarealen.

  • Die Familiengärten sind konkret gefährdet durch geplante Strassenbauprojekte. Im Grossbasler Norden sollen „Basel West Neuhof“ sowie die Areale "Basel West" und „Lacheweg“ für den „Zubringer Bachgraben Nordtangente“ beseitigt werden. Und die Autobahn-Lüftungszentrale der "Rheintunnel"-Autobahn bedroht das Freizeitgartenareal "Rankhof I" im Kleinbasel.

  • Weitere Familiengärten in den Arealen "Bettingerweg", "Rankhof I" und "Rankhof III" sollen nach Plänen des Bau- und Verkehrsdepartements für Wohnüberbauungen aufgehoben werden.

Weiterentwicklung mit den Betroffenen statt gegen sie

  • Echte Mitbestimmung bei den Stadtentwicklungsprozessen heisst für uns, dass die Betroffenen mitgestalten können und nicht nur Investor*innen. Das gilt für die Entwicklungsareale genauso, wie für die Gestaltung der Familiengärten.

  • Viele, die in Quartieren zur Miete wohnen, sind froh und dankbar, mit ihrem Familiengarten eine kleine grüne Oase zu haben. Sie geniessen die Erholung, pflegen Kontakte und ziehen Gemüse. Sie gehen sorgsam mit den Gärten um und verpflichten sich zur Förderung der Biodiversität. Veränderungen und Öffnungen der Areale sollen mit ihnen zusammen entwickelt und umgesetzt werden und nicht gegen ihren Willen durchgedrückt, wie es das neue Freizeitgartengesetz vorsieht.

  • Während niemand fordert, die Villengärten im Gellert oder auf dem Bruderholz zu Spielplätzen und öffentlichen Gärten umzunutzen, sollen die Familiengärten von Menschen mit kleinen Einkommen gegen den Willen der Betroffenen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Diese Ungerechtigkeit lehnen wir ab.

Mehr grün statt noch mehr Beton

  • In Basel gibt es zu wenig Grünflächen. Das bekommen wir besonders im Sommer zu spüren, wenn sich der Beton um uns herum aufheizt und sich die Hitze in den Strassen staut. Bäume und Grünflächen sind natürliche Kühlanlagen, die es an viel mehr Orten in unserer Stadt braucht. Lasst uns mehr Grünflächen in der Stadt erstellen, anstatt immer mehr Nutzungen in die ohnehin knappen Familiengärten zu verlagern.

  • Familiengärten und urbane Gartenkonzepte wie ‚Urban gardening‘ dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Anstatt den Menschen bestehende Familiengärten wegzunehmen, müssen zusätzliche Grünflächen und neue Pflanzplätze beispielsweise mit Hochbeeten in den Quartieren geschaffen werden. Alle Menschen sollen Zeit im Grünen verbringen und ihr eigenes Gemüse pflanzen können, gerade weil in den letzten Jahren das Bedürfnis gewachsen ist.